Donnerstag, 16. Juni 2016
An diesem Tag durften die Schüler unserer Gruppe gemeinsam mit ihren Gastgebern in die Schule gehen. Der Unterricht an der École du Plessis begann wie an allen Tagen um 8:30 Uhr. Er dauert normalerweise bis 15:30. Die Nacht mit mehr Schlaf als in der Nacht zuvor hatte allen sichtbar gut getan. Unsere Gruppe bekam einen Raum zugewiesen, in dem wir uns zunächst versammeln konnten.
Nachdem im Plenum der Ablauf des aktuellen und dann auch der folgenden Tage besprochen worden war, holten wir die Gasgeberkinder zusammen, um ihnen ein ganz besonderes Mitbringsel zu überreichen. Anlässlich der Feier des 30-jährigen Jubiläums unseres Austauschs brachten wir T-Shirts für unsere Gastgeber mit, außerdem konnte sich auch jeder unserer "Frankreichfahrer" ein T-Shirt überziehen. Die Herstellung der T-Shirts wurde erst durch eine großzügige Spende der Firma Conrad, Iffeldorf, möglich, die für uns die hochwertigen T-Shirts besorgt und den Jubiläumsaufdruck angebracht hatte. Die Übergabe löste nicht nur bei unseren eigenen Kindern, sondern auch bei unseren Gastgebern große Freude aus.
Anschließend wurden unsere Schüler aufgeteilt und immer in Vierergruppen von Schülern der École du Plessis jeweils in einen anderen Klassenraum gebracht, wo sie das Unterrichtsgeschehen verfolgen konnten. Viele Lehrkräfte fanden Möglichkeiten, die deutschen Kinder einzubinden und trotz geringer Französischkenntnisse zu beschäftigen. Unsere Kinder erlebten, dass auch Kindergartenkinder in der Schule sind und Unterricht haben. Es gibt Vorlesezeiten und speziellen Musikunterricht.
Musiklehrkräfte von außen studieren mit den Kindern Lieder mit betont rhythmischen Elementen ein.
Besonders wichtig in jeder Schule sind die Pausen. Der Schulhof der "École du Plessis" bietet unzählige Möglichkeiten sich zu bewegen oder miteinander zu spielen. Davon waren unsere Kinder natürlich sehr begeistert. Dabei zeigte sich, dass französische und deutsche Kinder sich längst wunderbar verstanden, auch wenn die Kommunikation selten über die Sprache ging. Oft wurde ein Kind einfach von einem anderen geschnappt und mitgenommen und mit Händen, Füßen und Gestik wurde das Spiel erklärt. Wie man sehen kann, hatten alle dann gemeinsam viel Spaß.
In der École du Plessis gibt es eine "Kantine", in der die meisten Schüler mittags essen. An diesem Donnerstag waren es über 200 Schüler, außerdem bekamen wir die Gelegenheit, das frisch in der Schule zubereitete Essen zu versuchen. Es gab Gurkensalat, dann Boeuf Bourguignon mit Kartofflegratin und schießlich noch "schwimmende Inseln", eine Nachspeise aus Vanillesauße und Eischnee. Unsere Kinder hat beeindruckt, dass alle gemeinsam an einem Tisch sitzen, das Essen serviert wird und man wie in einer Gaststätte nachbestellen kann. Geschmeckt hat es allen.
Nach einer kleinen Spielpause nach dem Mittagessen führte uns Serge Garrault, der Direktor der Schule, über den neuen Skulpturenpfad zum öffentlich zugänglichen Kunstpark "Ar Milin". Jedes Jahr stellen Künstler aus Frankreich und anderen Ländern ihre Skulpturen und Objekte im weitläufigen Park mit seinem alten Baumbestand aus. Auch die ortsansässigen Schulen dürfen sich vor Ort mit ihren Kunstwerken präsentieren. Unsere Schule bringt sich in diesem Jahr mit dem Weg des Wachstums mit kleinen Fußabdrücken aus Ton zwischen den Wurzeln eines alten Baumes ein. Von September bis April gehört der Park wieder allein den Gästen des Hotels in der alten Mühle.